PNP-Bericht vom 10.01.2020
Geferting/Haselbach. Mit einer ausgewogenen Kandidatenliste werben die Bürgerlichen Wähler Tiefenbach um Wählerstimmen für die Gemeinderatswahl. Bei der Nominierungsversammlung im "Gefertinger Bierstüberl" betonte Vorsitzender Hans Kirchberger, dass sich die Kandidatensuche nicht schwierig gestaltet habe und man mit Kandidaten aus allen drei Gemeindebereichen, aus allen Berufsschichten und mit einem Frauenanteil von 25 Prozent zufrieden in den Wahlkampf starten könne.
Josef Trocha leitete die Wahl, Florian Reiss und Matthias Schachinger waren seine Helfer. Bei der Kandidatenvorstellung sagte Spitzenkandidat und 3. Bürgermeister Hans Höller, dass diesmal in Tiefenbach nur der Gemeinderat, kein Bürgermeister, zu wählen sei. Er zeichnete die Entwicklung der Gemeinde auf, wo es in den vergangenen Jahren stets bergauf gegangen sei. Im Bereich Ausstattung der Feuerwehren und Schulen und beim Unterhalt des gemeindlichen Straßennetzes seien die Hausaufgaben gemacht worden. Auf die Schließung des einzigen Lebensmittelmarkts in Haselbach eingehend, berichtete Höller von ersten Schritten im Gemeinderat zur Wiederbelebung der Nahversorgung. Allerdings gehört seiner Meinung nach das Thema Dorfladen nicht in den Wahlkampf, sondern muss behutsam angegangen und vom Gemeinderat begleitet werden.
Bruno Gottschaller, langjähriger Kämmerer der Gemeinde, hielt es für wichtig, mit den Gemeindefinanzen "auf Sicht" zu fahren und eine nachhaltige Finanzpolitik zu betreiben.
Nach der Wahl gab Kirchberger das Wahlprogramm der Bürgerlichen Wähler bekannt. Dazu gehören unter anderem Neubau eines Kindergartens Tiefenbach an einem anderen Platz, Einbahnregelung für den Bäckerreuthweg, Unterstützung der heimischen Landwirtschaft, Realisierung der Hochwasserschutzmaßnahme III durch den Bau eines weiteren Hochwasserschutzdamms in Oberhaselbach, da sonst die staatliche Förderung wegen Zeitüberschreitung ausfällt und auch die Rückzahlung bereits gezahlter staatlicher Zuschüsse droht, und weiterer Einsatz für den Bau eines Gehwegs entlang der Staatsstraße von der Einfahrt zum Freibad in Haselbach bis zur Einfahrt nach Grammig.
Für den Gemeindeteil Kirchberg stehe der Neubau einer Schulturnhalle und die Brandschutzertüchtigung der Mittelschule an vorderster Stelle. Den Erhalt der Mittelschule könne man kurz- bis mittelfristig allerdings nur sichern, indem man im Schulverbund mit den Mittelschulen Eging und Tittling zusammenarbeitet, obwohl dies hohe Schülerbeförderungskosten verursacht. Ein großer Brocken sei der Neubau der Kläranlage in Tiefenbach, dessen Kosten sich in die Nähe des zweistelligen Millionenbereichs bewegen werden. Allen Gemeinderäten des jetzigen Gremiums sei die Innerortsverdichtung ein wichtiges Anliegen, so Kirchberger, jedoch habe die Gemeinde bei leerstehenden Immobilien in Privatbesitz so gut wie keine Einflussmöglichkeiten.
Auf das jährliche Budget in Höhe von 400000 Euro zum Unterhalt der Gemeindestraßen eingehend, wandte Josef Trocha ein, in der jetzigen Niedrigzinsphase solle man sich nicht scheuen, das Budget für den Unterhalt des gemeindlichen Straßennetzes auf bis zu 700000 Euro zu erhöhen, auch wenn dies mit einer Kreditaufnahme verbunden sei.
Die vielen staatlichen Förderprogramme für Bau- und Sanierungsmaßnahmen prangerte Bruno Gottschaller an. So gebe es für die Sanierung der Mittelschule in Kirchberg sechs Förderprogramme, durch deren Abarbeitung Teile der Verwaltung förmlich lahmgelegt werden.
Die "Bürgerlichen Wähler" waren sich einig, im Wahlkampf keine Plakate aufzuhängen, sondern
mit Wahlwerbebannern, die abwechselnd in den verschiedenen Ortschaften aufgestellt werden, um die Wählergunst zu werben. Es werden auch keine Wahlveranstaltungen abgehalten, sondern die Kandidaten
wollen das Gespräch mit den Bürgern an den Stammtischen und im Rahmen punktueller Aktionen vor den Geschäften im Gemeindebereich suchen.
− hs
https://plus.pnp.de/…/3568556_Buergerliche-Waehler-ohne-Wah…
Die Gemeinderatskandidaten der Bürgerlichen Wähler sind (sitzend, v.l.) Stefanie Bürgermeister, Maria Fischl, Hans Kirchberger, Simone Schaller und Ingrid Schwingenschlögl sowie (stehend, v.l.) Martin Töpfl, Gerald Blumenstingl, Hans Höller, Ferdinand Reiss, Bruno Gottschaller, Robert Hanke, Robert Peter, Anton Fürst, Andreas Lindner, Emma Hoisl, Andreas Kinzel und Franz Brunner. −Foto: Schauer